Demut

Demut
   hat keine genaue Entsprechung in biblischen Begriffen. In der Schrift wird von Niedrigsein, Erniedrigung zunächst im realen Sinn des Arm- u. Unterdrücktseins, dann religiös im Sinn von Anerkennung des Angewiesenseins auf Gott u. ethisch in der negativen Bewertung des Hochmuts gesprochen. Christologisch ist die freiwillige Erniedrigung Jesu (Kenosis) von Bedeutung. Er wird in seiner D. (”humilitas“) bei den Kirchenvätern seit Augustinus († 430) zum großen Vorbild (Nachfolge Jesu ). In der Geschichte der christlichen Spiritualität wird, u. a. in der Konstruktion von ”Stufen“ der D. von Johannes Cassian († um 430) bis Ignatius von Loyola († 1556), D. zu einer servilen Haltung deformiert. Dennoch behält die Tradition der D. ihren Wert als Anregung zur Vermeidung der Selbstgerechtigkeit vor Gott, zur Bekämpfung der Überheblichkeit gegenüber Mitmenschen u. zu realistischer Selbsterkenntnis, zum Ertragen seiner selbst.

Neues Theologisches Wörterbuch. . 2012.

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  • Demut — ist schließlich nichts als Einsicht. «Hermann Bahr [1863 1934]; österr. Schriftsteller» Demut ist Unverwundbarkeit. «Marie von Ebner Eschenbach» Gewaltlosigkeit ist unmöglich ohne Demut. «Mahatma Gandhi» Es gibt eine besonders unsympathische Art… …   Zitate - Herkunft und Themen

  • Demut — Demut: Zu den Wörtern der frühen christlichen Mission in Oberdeutschland gehört (wie z. B. auch ↑ barmherzig) das Adjektiv ahd. diomuoti »dienstwillig«, zu dem das Substantiv ahd. diomuotī (mhd. diemüete, diemuot) »dienende Gesinnung, Demut«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Demut — Demut, s. Achtung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Demut — Sf erw. obs. (9. Jh., dheomoti 8. Jh.), mhd. diemüete, diemuot, ahd. diomuotī, Adjektivabstraktum zu ahd. diomuoti Adj demütig Stammwort. Dies ist ein Bahuvrīhi Kompositum mit ja Suffix zu Mut in der alten Bedeutung Sinn und einem alten Wort für… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Demut — Der Ausdruck Demut kommt aus dem althochdeutschen diomuoti („dienstwillig“, also eigentlich „Gesinnung eines Dienenden“) und wurde von Martin Luther zur Übersetzung der biblischen Ausdrücke tapeinophrosyne (griechisch) bzw. der lateinischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Demut — Unterwürfigkeit * * * De|mut [ de:mu:t], die; : in der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit: etwas in/mit Demut [er]tragen; christliche Demut. Syn.: ↑ Hingabe. * * * De|mut 〈f.; ;… …   Universal-Lexikon

  • Demut — die Demut (Aufbaustufe) Bereitschaft zum Dienen, Ergebenheit Synonyme: Ergebung, Devotion (geh.) Beispiele: Ihr schweres Leben hat sie Demut gelehrt. Er hat sich in Demut geneigt …   Extremes Deutsch

  • Demut — 1. Übernamen zu mhd. diemüete, diemuot, mnd. demot »Demut, Milde, Bescheidenheit«. 2. Auf den im Mittelalter beliebten Frauennamen Demuth/Diemut zurückgehende metronymische Familiennamen. Ursprünglich handelte es sich hierbei um den alten… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Demut — Ergebenheit, Hingabe, Opferbereitschaft; (geh.): Ergebung; (bildungsspr.): Devotion; (veraltet): Humilität. * * * Demut,die:⇨Ergebenheit(1) DemutErgebenheit,Ergebung,Hingabe,Opfermut,Opferbereitschaft,Nachgiebigkeit,Willfährigkeit,Gefügigkeit …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Demut — De̲·mut die; ; nur Sg; das völlige Fehlen von persönlichem Stolz, die Einstellung, dass man Unglück, Leid o.Ä. ertragen muss, ohne zu klagen: Schicksalsschläge in Demut ertragen || K : Demutshaltung || hierzu de̲·mü·tig Adj; de̲·muts·voll Adj …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Demut — althochdeutscher Ursprung, Bedeutungszusammensetzung aus: »Volk« und »Mut« …   Deutsch namen

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